20.09.2011 Zugentgleisung nach VU an Bahnschranke
Einsatzart: TH-Verkehrsunfall
Kurzbericht: Entgleister Zug nach VKU
Einsatzort: Lauterbach
Alarmierung: der FFW Bad Lausick / Lauterbach
per Sirene am 20.09.2011 um 13:13 Uhr
Einsatzende: 20:15 Uhr
Einsatzdauer: 7 Std. 2 min.
Rettungsfahrzeuge am Einsatzort:
ELW Bad Lausick
TLF 16 Bad Lausick
LF 16 TS Bad Lausick
LF 16 Bad Lausick
LF 8 Buchheim
TSF Ebersbach
KLF Ballendorf
KLF Steinbach
KLF Lauterbach
alarmierte Feuerwehren:
Bad Lausick
Bad Lausick OT Ballendorf
Bad Lausick OT Buchheim
Bad Lausick OT Lauterbach
Bad Lausick OT Ebersbach
Bad Lausick OT Steinbach
Einsatzbericht:
Entgleister Zug nach Verkehrsunfall mit PKW, mehrere Verletzte.
Zu einem Verkehrsunfall PKW-Bahn mussten die Feuerwehr Lauterbach und Bad
Lausick am 20.09.2011 um 13:13 Uhr ausrücken.
Als die FFW Lauterbach und das Tanklöschfahrzeug am Einsatzort eintrafen, wurde
eine kurze Erkundung der Lage durchgeführt. (Lage: Ein PKW lag am Gleisrand in
der Nähe des Bahnüberganges. Ein Wagon lag auf der Seite unterhalb des
Bahndammes in einem Feld. Zwei weitere Wagons waren entgleist und standen in
Schräglage neben dem Gleisbett. Ein Wagon stand auf dem Gleis.)
Sofort wurden weitere Wehren mit hydraulischen Rettungsgeräten und mehrere
Rettungswagen alarmiert. Die ersten Kräfte verschafften sich mittels
Steckleiterteilen Zugang zu dem auf der Seite liegenden Wagon. Der PKW wurde
kontrolliert und wir konnten zum Glück feststellen, dass sich keine Person im
PKW befand. Als die ersten Kräfte der Feuerwehr in den seitlich liegenden Zug
einsteigen konnten, wurde geprüft wie viele und was für Verletzungen die im Zug
befindlichen Personen hatten. Die Bahnstrecke wurde folgerichtig durch
Veranlassung der Rettungsleitstelle für den weiteren Zugverkehr gesperrt, sodass
die Einsatzkräfte ungehindert und gefahrlos arbeiten konnten.
Ca. 13:30 Uhr traf der erste Rettungshubschrauber ein, der auf dem kurz zuvor
festgelegten Lande- und Saniplatz landete. Es trafen nun nach und nach mehr
Rettungskräfte ein, die uns unterstützten. Es wurde versucht den Einsatzraum zu
strukturieren, sodass Feuerwehrkräfte und die Kräfte des Rettungsdienst
ungestört arbeiten konnten. Es waren so viele Aufgaben, die wir erledigen
mussten, wobei die Rettung der Verunfallten im Vordergrund stand. Durch die
weiteren Kräfte konnten wir mehrere Rettungsöffnungen an dem seitlichliegenden
Wagon schaffen. Die zwei schräg stehenden Wagons und der einzelne Wagon wurden
durch die FFW Colditz nach Verunfallten abgesucht. In diesen drei Wagons wurde
keine Person festgestellt. Die Kräfte des Rettungsdienstes führten eine Triage
durch und konnten somit die verunfallten Personen besser versorgen.
Als der Notfallmanager der Deutschen Bahn AG eintraf, wurde durch diesen
geprüft, ob die Strecke stromlos geschalten wurde. Es wurden durch den Unfall
mehrere stromführende Kabel beschädigt. Der Kreisbrandmeister traf ein und
kümmerte sich um den Aufbau des Einsatzstabes des Landkreis Leipzig Land.
Zwichenzeitlich wurden weitere Einsatzkräfte der Feuerwehren sowie die
Berufsfeuerwehr Leipzig mit Kran und Rüstwagen alarmiert.
Es wurde in Absprache
mit dem Bürgermeister der Stadt Bad Lausick ein Bus organisiert der die leicht
Verletzten und nicht verletzten Personen in die Mittelschule Bad Lausick bringen
sollte. In der Mittelschule wurden Decken und Getränke für die Personen bereit
gestellt. Ein Kriseninterventionsteam und die FFW Grimma wurden zur Betreuung
der Verunfallten an der Mittelschule eingesetzt.
Ca. 14:50 Uhr konnten wir die letzte Person aus dem Zug retten und dem
Rettungsdienst übergeben. Es wurde nochmals die gesammte Einsatzstelle und die
Wagons sowie der PKW abgesucht, um sicher zustellen das alle Verunfallten
gerettet wurden.
15:15 Uhr wurde die Einsatzführung von der FFW Bad Lausick an den Landkreis, in
Vertretung durch den Kameraden Kroll, übergeben. Der Einsatzstab war aufgebaut
und konnte die weiteren Maßnahmen durchführen.
15:20 Uhr wurden die leicht und unversehrten Personen durch die FFW Eschefeld
und dem Bus in die Mittelschule Bad Lausick gebracht. Es wurden weitere
Einsatzkräfte durch den Einsatzstab alarmiert. Nun galt es den Einsatzraum
erneut zu ordnen und alle für den Einsatz nicht notwendigen Einsatzkräfte
abrücken zu lassen. Es verblieben mehrere Feuerwehren mit Sondertechnik und die
ortsansässigen Feuerwehren vor Ort.
Es trafen nach und nach mehrere Sonderfahrzeuge, die im Landkreis auf die
Feuerwehren verteilt sind, ein. ( Gefahrgutzug, Sanitätszug,... ) Der
Sanitätszug des DRK versorgte alle Einsatzkräfte mit Getränken und Speisen. Der
Gefahrgutzug pumpte an allen Wagons den Dieselkraftstoff ab. Am späteren Abend
wurde mittels mehreren Rüstwagen der liegende Wagon aufgerichtet, um sicher zu
stellen das sich keine Person unter dem Wagon befand. Das Technische Hilfswerk
wurde zum Ausleuchten der Einsatzstelle angefordert.
Um 20:30 Uhr waren die Arbeiten der Feuerwehr erledigt und die Einsatzstelle
konnte der Polizei übergeben werden. Während des Nachmittages und den frühen
Abendstunden waren mehrere Vertreter des Landkreises (Landrat Dr. Gerhard Gey)
und der Landesregierung von Sachsen (Ministerpräsident Stanislaw Tillich und
Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Sven Morlok) sowie führende
Personen von Bahn und Polizei vor Ort.
Wir bitten um Verständnis, wenn wir nicht jedes Detail sowie jede Einsatzkraft
erwähnt haben. Durch so eine Großschadenslage ist es schwer in den ersten
Stunden nach dem Ereignis alles im Detail wieder zugeben. Wir werden versuchen
in den nächsten Tagen mehr Informationen zur Verfügung zu stellen.
Landespolizei / Bundespolizei / Rettungsdienst /
weitere Freiwillige Feuerwehren aus dem Landkreis Leipzig /
Berufsfeuerwehr Leipzig /
Stadtverwaltung BadLausick / Landratsamt Landkreis Leipzig / Kreisbrandmeister /
Einsatzstab LL / Deutsche Bahn AG
Wir wünschen allen verletzten Personen gute Besserung.
Wir Danken allen Einsatzkräften für die gute Zusammenarbeit an der
Einsatzstelle. Ohne diese Unterstützung hätten die Feuerwehren der Stadt Bad
Lausick diesen Einsatz nicht bewältigen können.
Offizielle Zahlen: 71 Personen befanden sich im Regionalexpress, 6 schwer
Verletzte, 15 leicht bis mittelschwer verletzt, 383 Rettungskräfte waren im
Einsatz.
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